Wissen & Aufklärung

3 Kennzahlen, die zeigen, wie rentabel Ihr Mieterstromprojekt ist

Veröffentlichungsdatum:

11.08.2025

Autorin:

Camila Blajos Razuk

Lesezeit: 

8 Minuten

Wissen & Aufklärung

3 Kennzahlen, die zeigen, wie rentabel Ihr Mieterstromprojekt ist​

Veröffentlichungsdatum:

11.08.2025

Autorin:

Camila Blajos Razuk

Lesezeit: 

8 Minuten

Mieterstromprojekte wirken auf den ersten Blick oft komplex: Technik, Verträge, Abrechnung – viele Bausteine müssen ineinandergreifen. Doch genau hier liegt Ihre Chance. Denn es gibt drei Kennzahlen, mit denen Sie schnell einschätzen können, ob Ihr Projekt wirtschaftlich, effizient und attraktiv ist: Rendite, Eigenverbrauchsquote und Autarkiequote:

  • Rendite – Sie sagt Ihnen, ob Ihr Investment langfristig rentiert.
  • Eigenverbrauchsquote – Sie zeigt, wie viel erzeugter Strom direkt vor Ort genutzt wird.
  • Autarkiequote – Sie verdeutlicht, in welchem Maße Sie vom externen Strommarkt unabhängig werden.

 

Mit einfacher Sprache und klarem Fokus bringt Dach für Dach komplexe Themen auf den Punkt – damit Sie gleich wissen, worauf es ankommt und welche Fragen sich für Ihre Immobilien real stellen.

Rendite – Die wirtschaftliche Kennzahl Ihres Mieterstromprojekts

Was bedeutet Rendite im Kontext Mieterstrom?

Die Rendite ist der prozentuale Gewinn, den Sie im Verhältnis zu Ihrer Investition erzielen. Sie ist damit eine der wichtigsten Kennzahlen, um zu beurteilen, ob sich Ihr Mieterstromprojekt finanziell lohnt.

Einfach gesagt: Je höher die Rendite, desto mehr Gewinn erwirtschaften Sie für jeden investierten Euro.

Im Mieterstrombereich ist Rendite jedoch nicht nur eine Zahl auf dem Papier – sie hängt stark davon ab, wie effizient der erzeugte Solarstrom vor Ort genutzt wird, welche Vergütungssätze Sie erhalten und wie gut die Betriebskosten optimiert sind.

Wie setzt sich die Rendite zusammen?

Bei Mieterstromprojekten stammen die Einnahmen typischerweise aus diesen Quellen:

  • Direktverkauf des Solarstroms an die Mieter – dieser ist in der Regel lukrativer als die Einspeisung ins öffentliche Netz.
  • Einspeisevergütung für überschüssigen Strom – nach EEG geregelt, aber meist niedriger als der Direktverkaufspreis.
  • Förderungen und steuerliche Vorteile – z. B. Mieterstromzuschlag, KfW-Förderprogramme oder Abschreibungsmöglichkeiten.

 

Dem gegenüber stehen alle Kosten:

  • Einmalige Investitionen: PV-Anlage, Wechselrichter, ggf. Batteriespeicher, Zählertechnik
  • Laufende Kosten: Wartung, Versicherung, Messstellenbetrieb, Abrechnung, Verwaltung
  • Finanzierungskosten: Falls ein Kredit für die Investition aufgenommen wird

Wie berechnet man die Rendite?

Formel in stark vereinfachter Form:

Beispiel*:

  • Einnahmen pro Jahr: +6.000 €
  • Laufende Kosten pro Jahr: -4.000 €
  • Jährlicher Gewinn: =2.000 €
  • Investitionssumme: 20.000 €

*Stark vereinfachtes Beispiel, das weder das Internal Rate of Return (IRR) noch eine jährliche Strompreissteigerung berücksichtigt.

Warum ist die Rendite so wichtig?
  • Planungssicherheit: Zeigt, ob Ihr Projekt langfristig tragfähig ist
  • Investitionsentscheidung: Hilft, Mieterstrom mit alternativen Investitionen zu vergleichen
  • Optimierung: Eine zu niedrige Rendite kann Hinweis auf Verbesserungspotenzial bei Eigenverbrauch, Kostenstruktur oder Anlagengröße sein
In der Praxis komplexer als eine einfache Formel

Bei Dach für Dach nutzen wir einen eigenen Rendite- und Amortisations-Kalkulator, der weit mehr berücksichtigt als nur die einfachen Einnahmen- und Ausgabenposten. In die Berechnung fließen beispielsweise das gewählte Mieterstrommodell, die Anzahl der Wohneinheiten sowie die vorhandene technische Infrastruktur ein – etwa, ob eine Wallbox oder eine Wärmepumpe installiert ist. Auch der eingesetzte Zählertyp und die geplante Speicherkapazität spielen eine wesentliche Rolle.

Diese Faktoren beeinflussen sich gegenseitig und können die Wirtschaftlichkeit erheblich verändern. Eine größere Speicherkapazität kann etwa den Eigenverbrauch erhöhen und so die Rendite steigern, während ein ungünstiges Verbrauchsprofil der Mieter diesen Effekt wieder mindern kann.

Unser Kalkulator verknüpft all diese Variablen, simuliert verschiedene Szenarien und berücksichtigt dabei nicht nur die Rendite und Amortisationsdauer, sondern auch eine realistische Strompreissteigerung (standardmäßig 4 % pro Jahr) sowie das Internal Rate of Return (IRR). Letzteres gibt an, wie hoch die durchschnittliche jährliche Rendite über die gesamte Laufzeit ist – unter Berücksichtigung der Entwicklung aller Einnahmen und Ausgaben. Dadurch erhalten Sie eine belastbare und praxisnahe Prognose für Ihr Mieterstromprojekt.

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Eigenverbrauchsquote – Der Schlüssel zur Effizienz

Was bedeutet Eigenverbrauchsquote?

Die Eigenverbrauchsquote gibt an, wie viel des erzeugten Solarstroms im Gebäude direkt genutzt wird – also von den Mieter:innen und ggf. gemeinschaftlichen Verbrauchern (z. B. Treppenhausbeleuchtung, Aufzug, Wärmepumpe).

Sie wird in Prozent angegeben und berechnet sich so:

Beispiel:

Ihre Anlage produziert im Jahr 15.200 kWh Solarstrom. Davon werden 8.590 kWh im Haus verbraucht und 6.610 kWh ins Netz eingespeist. Das bedeutet, dass 57 % der erzeugten Energie unmittelbar vor Ort genutzt werden – Ihre Eigenverbrauchsquote liegt also bei 57 %.

Warum ist die Eigenverbrauchquote so wichtig?

Die Eigenverbrauchsquote ist ein entscheidender Faktor für die Wirtschaftlichkeit eines Mieterstromprojekts. Jede Kilowattstunde, die direkt vor Ort verbraucht wird, bringt mehr Ertrag als die Einspeisung ins öffentliche Netz, da Sie den Mieterstrompreis erhalten und nicht nur die niedrigere EEG-Einspeisevergütung. Gleichzeitig sorgt ein hoher Direktverbrauch dafür, dass Ihre PV-Anlage optimal ausgelastet ist und möglichst effizient arbeitet. Darüber hinaus bietet eine hohe Eigenverbrauchsquote ein hohes Maß an Preissicherheit, weil Sie weniger abhängig von schwankenden Strommarktpreisen sind.

Typische Werte in der Praxis
  • Ohne Speicher: 30–60 % Eigenverbrauchsquote in Mehrfamilienhäusern, abhängig vom Nutzerverhalten und der Größe der Anlage.

  • Mit Speicher: 50–80 % sind realistisch, da Überschüsse zwischengespeichert werden können.

Wie können Sie die Eigenverbrauchquote erhöhen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Eigenverbrauchsquote zu erhöhen. Besonders wirksam ist der Einsatz eines Speichers, denn so kann der tagsüber erzeugte Solarstrom auch in den Abendstunden genutzt werden. Ein optimiertes Lastmanagement hilft zusätzlich – zum Beispiel, indem Elektroautos tagsüber geladen oder Wasch- und Spülmaschinen gezielt in sonnenreiche Zeiten gelegt werden. Auch größere Verbraucher wie eine Wärmepumpe lassen sich so steuern, dass sie bevorzugt bei PV-Überschuss laufen. Und nicht zuletzt spielt die Kommunikation mit den Mieter:innen eine wichtige Rolle: Je besser sie die Vorteile von günstigem Solarstrom verstehen, desto eher passen sie ihr Nutzungsverhalten an und tragen so zu einer höheren Eigenverbrauchsquote bei.

Autarkiequote – Ihr Grad an Unabhängigkeit

Was bedeutet Autarkiequote?

Die Autarkiequote zeigt, wie viel Ihres gesamten Strombedarfs im Gebäude durch Ihre PV-Anlage gedeckt wird.

Während die Eigenverbrauchquote misst, wie viel vom erzeugten Solarstrom direkt genutzt wird, betrachtet die Autarkiequote den Strombedarf aus Sicht des Verbrauchs:

Beispiel:

Ihr Gebäude verbraucht jährlich 13.000 kWh Strom. Davon stammen 8.590 kWh direkt aus der PV-Anlage. Das bedeutet, dass Ihre Autarkiequote bei 66 % liegt.

Der Unterschied zur Eigenverbrauchsquote

Der Unterschied zwischen Eigenverbrauchsquote und Autarkiequote liegt vor allem in der Perspektive. Die Eigenverbrauchsquote betrachtet die PV-Produktion und beantwortet die Frage: „Wie viel meines erzeugten Stroms nutze ich selbst?“ Die Autarkiequote hingegen richtet den Blick auf den Strombedarf: „Wie viel meines gesamten Bedarfs decke ich mit meiner eigenen PV-Anlage?“

Es ist durchaus möglich, dass eine Anlage eine hohe Eigenverbrauchsquote, aber dennoch eine niedrige Autarkiequote aufweist. Das kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn die Anlage im Verhältnis zum Gesamtstrombedarf relativ klein ist und somit nicht in der Lage ist, den kompletten Bedarf zu decken – auch wenn der erzeugte Strom vollständig oder fast vollständig direkt genutzt wird.

Warum ist die Autarkiequote wichtig?

Die Autarkiequote ist ein wichtiger Indikator dafür, wie unabhängig Ihr Gebäude vom öffentlichen Strommarkt ist. Eine hohe Autarkie bedeutet, dass Sie einen größeren Teil Ihres Bedarfs mit selbst erzeugtem Strom decken und dadurch weniger teuren Netzstrom zukaufen müssen. Das verschafft Ihnen nicht nur finanzielle Vorteile, sondern macht Sie auch weniger anfällig für Preisschwankungen am Energiemarkt.

Darüber hinaus sorgt eine stabile Autarkiequote für Planungssicherheit: Sie kennen einen festen Anteil Ihres Strompreises langfristig und können Ihre Energiekosten verlässlicher kalkulieren. Gleichzeitig leisten Sie einen Beitrag zur Nachhaltigkeit, denn je mehr Ihres Strombedarfs Sie vor Ort aus erneuerbaren Quellen decken, desto geringer ist die Belastung des Stromnetzes und desto größer Ihr Beitrag zur Energiewende.

Typische Werte in der Praxis
  • Ohne Speicher: 20–40 % Autarkiequote in Mehrfamilienhäusern (je nach PV-Größe, Dachausrichtung und Verbrauchsprofil).

  • Mit Speicher: 40–70 % sind möglich.

Zusammenspiel der drei Kennzahlen

Warum Sie alle drei Werte gemeinsam betrachten sollten

Rendite, Eigenverbrauchquote und Autarkiequote sind wie drei Zahnräder: Wenn eines sich dreht, beeinflusst es die anderen.

Eine hohe Eigenverbrauchsquote steigert in der Regel unmittelbar die Rendite, weil mehr Strom direkt vor Ort verkauft werden kann – zu einem Preis, der deutlich lukrativer ist als die Einspeisung ins Netz. Eine hohe Autarkiequote wiederum reduziert die Abhängigkeit vom Strommarkt, sorgt für mehr Planungssicherheit und macht Ihr Projekt für Mieterinnen und Mieter attraktiver.

Am Ende ist die Rendite das Ergebnis dieses Zusammenspiels: Sie entsteht aus einer effizienten Nutzung der PV-Produktion (Eigenverbrauchsquote) und einer sinnvollen Dimensionierung der Anlage im Verhältnis zum Strombedarf (Autarkiequote). Wer diese drei Kennzahlen nicht isoliert, sondern im Zusammenhang betrachtet, kann die Wirtschaftlichkeit eines Mieterstromprojekts deutlich besser einschätzen – und gezielt optimieren.

Echtes Praxisbeispiel: Mehrfamilienhaus mit 5 Wohneinheiten
Allgemeine Informationen
  • Verbrauch Wohnungen: 13.000 kWh
  • PV-Anlage: 16 kWp,
  • PV-Speicher: 15 kWh 
  • PV-Erzeugung: 15.200 kWh
  • Eigenverbrauch Mieterstrom: 8.590 kWh
  • Netzstrombedarf: 4.410 kWh
  • Überschusseinspeisung: 6.610

 

Investitionskosten (PV-Anlage, Messtechnik, Speicher):

  • Gesamtkosten: 25.628 €

 

Jährlicher Gewinn: 

  • Gesamteinnahmen – Gesamtbetriebskosten: 2.401€
 
 
Rendite

Die Rendite beträgt 12,12%. Aber wieso?

In unserem Praxisbeispiel wird eine jährliche Strompreissteigerung von 4 % angenommen. Das erhöht über die Jahre die Einnahmen aus dem Mieterstromverkauf, während viele Kosten weitgehend konstant bleiben. Die Rendite wird dabei nicht nur als einfacher Wert für das erste Jahr berechnet, sondern als Internal Rate of Return (IRR) – also die durchschnittliche jährliche Rendite über den gesamten Betrachtungszeitraum. Das IRR berücksichtigt, wie sich Einnahmen und Ausgaben jedes Jahr verändern, und diskontiert alle zukünftigen Zahlungen auf den heutigen Wert. So entsteht ein realistischeres Bild der langfristigen Wirtschaftlichkeit.

Eigenverbrauchsquote

Um die Eigenverbrauchsquote zu berechnen, wird der Eigenverbrauch durch die gesamte PV-Erzeugung geteilt und anschließend mit 100 multipliziert.

In diesem Beispiel beträgt der Eigenverbrauch 8.590 kWh und die gesamte PV-Erzeugung 15.200 kWh. Die Berechnung lautet also:

Autarkiequote

Für die Autarkiequote wird der Eigenverbrauch durch den gesamten Strombedarf geteilt und anschließend mit 100 multipliziert.

In diesem Beispiel beträgt der Eigenverbrauch 8.590 kWh und der gesamte Strombedarf 13.000 kWh. Der Strombedarf setzt sich aus dem Eigenverbrauch (8.590 kWh) plus dem Netzstrombedarf (4.410 kWh) zusammen.

Das zeigt das Beispiel

Die Eigenverbrauchsquote von 57 % entsteht in diesem Fall aus einer optimal abgestimmten Anlagengröße in Kombination mit einem 15 kWh-Speicher. Dadurch kann ein Großteil des erzeugten Solarstroms direkt vor Ort genutzt und zu einem attraktiven Mieterstrompreis verkauft werden.

Die Autarkiequote von 66 % sorgt zudem dafür, dass das Projekt sowohl für Vermieter:innen als auch für Mieter:innen interessant ist – ein deutlich spürbarer Grad an Unabhängigkeit vom Strommarkt und mehr Planungssicherheit bei den Energiekosten.

Mit einer Rendite von 12,12 %  zeigt das Beispiel, dass Mieterstromprojekte auch in kleinerem Maßstab langfristig sehr rentabel sein können. Die richtige Kombination aus technischer Auslegung, intelligenter Nutzung und angepasster Speichergröße macht hier den Unterschied.

Fazit & Ihr nächster Schritt

Die drei Kennzahlen Rendite, Eigenverbrauchsquote und Autarkiequote sind der Kompass für jedes erfolgreiche Mieterstromprojekt.

  • Die Rendite zeigt, ob sich Ihre Investition wirtschaftlich lohnt.
  • Die Eigenverbrauchquote verrät, wie effizient Sie Ihren selbst erzeugten Strom nutzen.
  • Die Autarkiequote misst, wie unabhängig Sie vom Strommarkt sind.

 

Das Ziel: Diese Werte ins Gleichgewicht bringen – so, dass Ihr Projekt wirtschaftlich stark, technisch optimal und für Ihre Mieter:innen attraktiv ist.

Genau hier liegt unsere Stärke: Wir planen und optimieren Mieterstromprojekte so, dass attraktive Renditen realistisch erreichbar sind – ohne unrealistische Annahmen und mit allen rechtlichen Vorgaben im Blick. Sie profitieren von einer schlüsselfertigen Umsetzung, während wir uns um Technik, Abrechnung, Genehmigungen und Förderungen kümmern.

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